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Accordeos Stiftungsratsausflug im 2021- Bern und seine Schätze

Bern und seine Schätze
- Klingende Sammlung an der Kramgasse
- Führung und Turmapero im Berner Münster
- Stiftsgarten: ein Garten Eden für
  Bärner Beeren und Chrüter
- Konzertbesuch in der Hofkirche in Luzern

Einsatz zum kulturellen Ausflug nach Bern und Luzern ein. Wie bei einem Sternenmarsch fahren die einzelnen Teams, Iris und Dieter Utz, Ruth Haab und Thomas Kurmann, Katharina Merker sowie Lis und Paolo Fuchs von verschiedenen Orten mit dem Zug in die Bundesstadt und tauschen sich dank WhatsApp schon während der Anfahrt aus. Der Eisenbahnknotenpunkt Olten wäre früher ein geeigneter Treffpunkt gewesen, besser ist jedoch heute der Platz unter der grossen Anzeigetafel in der Berner Bahnhofhalle. Der Ausflug findet unter Corona-Bedingungen statt; das Maskentragen und Händewaschen schränkt uns aber nicht ein, das von unserer Präsidentin Iris Utz zusammengestellte Kulturprogramm zu geniessen.

Der erste Besuch führt uns nach einem sonnigen Frühmorgenspaziergang durch die Berner Altstadt zum Klingenden Museum im Untergeschoss an der Kramgasse, wo wir von Adrian von Steiger freundlich empfangen werden. Er führt uns sehr kundig durch die Ausstellung der historischen Instrumente, erklärt deren Entwicklung und spielt einige Instrumente. Hervorgehoben wurde die Entwicklung des Alphorns, das unser Stifter Dieter Utz bis in den Senegal gebracht und dort gespielt hat. Wir durften das Theremin, ein elektronisches Instrument, bei dem die beiden Hände durch unterschiedliche Abstände und ohne das Instrument zu berühren, geigenähnliche Töne generieren, selber spielen. Im zweiten Untergeschoss sind viele historische Instrumente ähnlicher Bauart ausgestellt, die den hohen Variantenreichtum, bei der Weiterentwicklung vor allem von Blasinstrumenten zeigt.

Voller neuer musikalischer Eindrücke führt uns Iris Utz auf den Platz vor dem gotischen Berner Münster, wo uns die Turmwartin Marie-Theres Lauper aus der Ostschweiz die Bildergeschichte des Hauptportals erklärt, während ein historisch gekleideter Soldat mit Langgewehr und aufgesetztem Bajonett hinter uns vorbeimarschiert; wir sind offensichtlich in einer alten Stadt.
Frau Lauper führt uns dann über viele, sehr viele Stufen (312 an der Zahl) zu den eindrücklich grossen Kirchenglocken. Wir stehen bei der Burgerglocke, die 1403 in Luzern gegossen worden ist. Dies ist die älteste Glocke, die grösste und mit 10‘500 kg schwerste Glocke stammt von 1611 und wird im Volksmund Susanna genannt. Die Turmwar tin erläutert die früheren Aufgaben eines Turmwarts, der auf anziehende Gefahren, vom Gewitter bis zu feindlichen Truppen, aber auch auf Feuer in der Stadt mit Glockenläuten (Feuerglocke) aufmerksam gemacht hat. Nach dem Rundgang auf der Turmzinne mit herrlichem Blick auf Altstadt, Aare und Umgebung und vor dem Besuch des lichtdurchfluteten Turmsaals werden uns in der Turmwohnung Käse, frisch gebackener Zopf und kalte Getränke serviert. Zum Abschluss besuchen wir das Kirchenschiff sowie den Chor mit dem reichgeschnitzten Chorgestühl und den farbigen Bilderfenstern, die Katharina und Paolo in mittelalterlicher Weise gemeinsam lesen.

Iris führt uns weiter zum Casino-Restaurant. Auf dem Weg vom Eingang durch das reich renovierte Restaurant bewundern wir in den Vitrinen verführerisch schöne Süssspeisen. Auf der Terrasse servieren uns an einem langen Tisch berndeutsch sprechende Kellnerinnen ein köstliches Mittagsmahl, dessen Gänge wir individuell – von vegetarisch bis zu rohem Fleisch – bestellen durften.
Nach den Gesprächen und Geschichten an der Tafel schauen wir von oben auf den Stiftsgarten hinunter. Über die Münsterterrasse, auf der nun – am Morgen war nur eine Gruppe mit Skizzenbüchern zum Urban-Sketching anwesend – viele Besucher lustwandeln und herumsitzen, gelangen wir zur Treppe in die Unterstadt und zum Stiftsgarten, wo uns Kevin Nobs über die Geschichte und die Arbeit im terrassenartig angelegten Stiftsgarten informieren. Accordeos unterstützt deren Bemühen. Wir lernen viel über die Kornelkirsche und über Mönchspfeffer, natürliche Zusammenhänge sowie menschliches Verhalten; viele Informationen erinnern uns an die Prinzipien von Permakultur. Nach einem reichen Naturkostapéro beim neuen Gebäude auf der obersten Etage des Stiftsgartens kaufen wir hier produzierte Köstlichkeiten.

Die meisten von uns fahren mit dem Mattelift (auch „Senkeltram“ genannt) auf die Münsterterrasse zurück. Von dort geht es am polizeigeschützten Bundeshaus und dunkelblauen Wasserwerfer vorbei zum Bahnhof und auf den Zug nach Luzern. Ruth und Thomas verabschieden sich nach Zürich.

Vom Bahnhof Luzern spazieren wir um das untere Ende des Seebeckens zur Hofkirche zum Abschiedskonzert „Wolfgang Sieber & Friends“. Ein Feuerwerk von Orgelmusik mit verschiedenen hervorragend gespielten Begleitinstrumenten, von Oboe über Horn bis zur Brassband, erreicht unsere Ohren in den hinteren rechten Bankreihen. Die akrobatischen Einlagen der Zirkusschule Tortellini ergänzen den Hörgenuss durch starke visuelle Eindrücke im Hauptgang und vor der ersten Bankreihe. Katharina hat sich während diesem Konzert mit der bisher zu dominant empfundenen Orgel versöhnt; was für ein Kompliment für ‚Wolfgang Sieber & Friends‘.

Noch während der Applaus braust, löst sich die Ausflugsgruppe, dem Stifterehepaar für den grossartigen Accordeos-Ausflug dankend, auf. Individuell eilen wir zum Bahnhof, um den letzten Zug nach Hause zu erreichen.

Danke allen Teilnehmern für das Interesse.
Paolo Fuchs - Mitglied im Stiftungsrat

 

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